20. April 2016
Klingenschliff
Zusätzlich zu den verschiedenen Klingenformen gibt es verschiedene Formen des Klingenanschliffs. Die fünf Gängigsten möchte ich kurz vorstellen. Der Klingenanschliff entscheidet erheblich über die Effizienz des Messers.
Keil- oder Flachschliff
Er eignet sich am besten für Klingen, die einer hohen Belastung wie Hacken oder auch Hebeln standhalten müssen. Im Querschnitt betrachtet ist dieser Schliff ein Keil. Hinter der Schneide baut sich das Material kontinuierlich nach oben auf. Das Verhältnis zwischen Klingenbreite und Klingenstärke bestimmt die Leistung des Messers.
Hohlschliff
Beim Hohlschliff wird durch zwei nach innen laufende Radien Material hinter der Schneide weggenommen. Es entsteht eine schmale, extrem scharfe Schneide, die sich verhältnismäßig einfach nachschärfen lässt. Der Nachteil liegt in der geringen Stabilität gegenüber dem Keilschliff. Einen Hohlschliff sollten nur Klingen erhalten die nicht zum Hacken und Hebeln gebraucht werden.
Ballige Schliff
Diese Schliffart kommt vor allem bei Messern zum Einsatz die für Hack und Hebelbeanspruchung ausgelegt sein müssen, wie es zum Beispiel bei Survival-Messern der Fall ist. Die Klinge ist sehr stabile, die Schneidleistung hingegen eher geringer.
Beitelschliff oder einseitiger Anschliff
Hierbei handelt es sich um einen einseitigen Keilschliff, wie er sich beispielsweise an japanischen Küchenmessern findet. Der entscheidende Vorteil liegt im nur einseitigen Nachschärfen.
Scandi-Schliff
Er wird am öftesten bei skandinavischen Outdoormessern und Jagdmessern verwendet. Es ist ein Flachschliff, der von einem rechteckigen Klingenquerschnitt, der ca. 50 % bis 75 % der Klingenhöhe ausmacht, direkt in den Schneidenwinkel übergeht. Hierdurch wird die Schneidengeometrie sehr schnell breiter bei gleichem Schleifwinkel. Die Klinge ist sehr stabile die Schneidleistung aber geringer