20. April 2016

Klingenform

Die Form einer Messerklinge ist vor allen von ihrem gedachten Anwendungszweck anhängig. In den folgenden Punkten wird erklärt welche Form für die Jagdmesserklinge geeignet wäre.

2.1 Drop-Point-Klinge

Bei dieser Messerform ist der Klingenrücken leicht konvex geformt, wodurch die Spitze annähernd in die Mitte rückt. Dies ermöglicht genaues Arbeiten, während durch den ausgeprägten „Bauch“ der Schneide ein ziehender und somit effektiver Schnitt gewährleitet wird. Die Klinge wird bei dieser Form ziemlich breit und dadurch recht stabil. Diese Klingenform ist sehr vielseitig und die wohl am meisten verbreitete. Viele Jagdmesser haben eine Drop-Point Form die aber je nach Messerkonstruktion sehr unterschiedlich wirken kann.

2.2 Clip- Point-Klinge

Die Clip-Point-Klinge hat einen geraden oder leicht konkaven Klingenrücken. Die falsche Schneide, die angeschliffen ist, verläuft leicht abfallend zur Spitze der Klinge. Durch die nach unten gesetzte Spitze, ist das Messer sehr gut zu kontrollieren und auch der „Bauch“ der Klinge bietet gute Schneidleistungen. Ein gutes Beispiel hierfür ist das klassische Bowiemesser. Durch die weit nach unten gesetzte Spitze verliert das Messer an „Bauch“ und Schneidlänge. Für Jagdmesser im Mitteleuropäischen Raum eine eher unübliche Klingenform.

2.3 Spear-Point Klinge

Die Spear-Point-Klinge ist ein Spezialfall der Drop-Point-Klinge. Die Besonderheit der Spear-Point-Klinge ist, dass die sogenannte falsche Schneide, die zumeist komplett stumpf ist, bis auf die Hälfte der Klinge runtergezogen ist und somit der „Bauch“ der Schneide deutlich kleiner ausfällt, als bei der Drop-Point-Klinge.

2.4 Dolch Klinge

Die Dolch-Klinge zeichnet sich durch einen symmetrischen Aufbau aus, bei der die Spitze genau in Klingenmitte gesetzt ist. Beide Seiten der Klinge sind gleich geschliffen. Eine Dolch-Klinge hat sehr wenig bis gar keinen „Bauch“. Sie ist dafür konzipiert, mit der Spitze voran in weiches Material einzudringen. Als Schneidewerkzeug ist die Dolch-Klinge weniger gut geeignet. Die Dolch-Klinge findet besonders im Bereich der Kampfmesser Anwendung. Bei Jagdmessern kennt man sie nur bei Hirschfängern oder als Saufeder.

2.5 Swept-Point-Klinge

Die Swept-Point-Klinge, oder auch Skinner-Klinge genannt, hat die ideale Messerform zum Häuten von Wild. Die Klinge ist stark konvex geformt, um so den „Bauch“ möglichst groß werden zu lassen. Da die Klingenspitze oberhalb der Klingenmitte liegt, ist diese Klingenform zum Stechen ungeeignet. Trotz der Tatsache, dass diese Klingenform gut zum Häuten ist wird sie in Mitteleuropa nur eher selten gesehen oder benutzt.

2.6 Recurve Klinge

Die Recurve-Klinge zeichnet sich durch einen konkaven Bogen in der Schneide aus. Diese Form eignet sich sehr gut, zum Durchtrennen von Seilen und Tauen, da sie durch den Bauch leichter in das Schneidgut eindringt als eine gerade Schneide. In dem Beispiel unten ist eine Recurve-Klinge mit einer Drop-Point-Klinge kombiniert. Ein großer Nachteil der Recurve-Schneide ist es, dass sie nur schwer auf einem normalen Schleifstein geschärft werden kann.